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Rebhuhn Wildpflanzen für Biogas

Vorzeigebetrieb für „Energie aus Wildpflanzen“ erhält Förderpreis

Der Geflügelhof Schulte aus Ostwestfalen ist mit dem Förderpreis „Wildtierfreundliche Landwirtschaft“ der Stiftung natur+mensch ausgezeichnet worden. Der Hof zeigt beispielhaft, wie die Bestände von Feldvögeln, Niederwild und Insekten gefördert und gleichzeitig eine gewinnorientierte Landwirtschaft betrieben werden können. Ein wichtiges Element für die Kombination von Natur- und Artenschutz und landwirtschaftlicher Produktion ist der Anbau von „Energie aus Wildpflanzen, also mehrjährige, ertragreiche Wildpflanzen zur Biomasseproduktion. Gestiftet wurde der mit 5.000 € dotierte Preis von der Agrarboden GmbH & Co. KG.

Energie aus Wildpflanzen

Der Geflügelhof Schulte bewirtschaftet 200 ha Landwirtschaft und eine 500 KW Biogasanlage, deren Abwärme bei den betrieblichen Abläufen genutzt wird. Neben dem Mais als klassische Energiepflanze baut der Betrieb mittlerweile 17 ha „Energie aus Wildpflanzen“ an. Die mehrjährigen, ertragreichen Mischungen aus über 20 verschiedenen Wildpflanzenarten bieten den Wildtieren im Sommer und Winter Nahrung und Deckung und werten mit ihrer Blütenpracht das Landschaftsbild auf. Das mehrjährige Anbausystem senkt den Bearbeitungsaufwand erheblich und auf chemische Pflanzenschutzmittel kann weitgehend verzichtet werden. Darüber hinaus verbessert die Dauerkultur die Humusbilanz, Bodenerosion wird vermieden und die Nährstoffauswaschung weitgehend minimiert. Somit stellt der Anbau und die Vergärung von Wildpflanzen in der Biogasanlage einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität und zum Gewässerschutz auf dem Geflügelhof Schulte dar.

Weitere Lebensraumverbesserungen

Neben „Energie aus Wildpflanzen“ werden in Schultes Revier z.T. im Rahmen von Vertragsnaturschutzprogrammen Blühstreifen mit mehrjährigen und blütenreichen Pflanzenarten angelegt, die Insekten, Feldvögeln und Niederwild Lebensraum bieten. Die Saatsstärke wird dabei bewusst gering gewählt, um dem Wild möglichst viel Bewegungsraum zu ermöglichen. Alle 2-3 Jahre werden diese Blühstreifen, die jeweils ca. 12 m breit sind, neu angesät, da die Flächen sonst vergrasen würden. Über die Jahre sind durch Schultes Hand so mehr als 35 wildtierfreundliche Maßnahmen emtstanden. Auf den Anbau von Ganzpflanzensilage, wie zum Beispiel Schnittroggen im Frühjahr oder als Zweitfrucht im Sommer, wird verzichtet, um die Wildtiere in ihren Brut- und Setzzeiten nicht zu gefährden.

Die Jagd

Richard Schulte ist langjähriger passionierter Jäger, Jagdschütze und auch Jagdpächter. Mit viel Engagement und Leidenschaft betreut er ein Revier von über 800 ha und widmet sich dabei neben der wildtierfreundlichen Lebensraumgestaltung besonders der Prädatorenbejagung. Ein flächendeckend über das ganze Revier verteiltes Netz von Lebendfangfallen reduziert die Bestände von Fuchs, Marder und Waschbär. Die gleichzeitige Bejagung von Rabenkrähe und Elster komplettieren die jagdlichen Maßnahmen zum Schutz des Niederwildes.Diese Arbeit zahlt sich aus! 2017 wurden im Revier 60 Kiebitz-Brutpaare gezählt. Und eine Feldhasenzählung in den Revieren Delbrück im Herbst 2017 ergab die stattliche Anzahl von 741 Feldhasen… .

Wildpflanzen Biomasse Energie

Biogas aus Wildpflanzen macht Landwirte zu Natur- und Artenschützern

(noz.de vom 30.6.18) Auf einer rund fünf Hektar großen Ackerfläche des Landwirts Josef Schröer aus Lingen-Mundersum blüht es farbenfroh und es summt lebendig: Die mehrjährigen Stauden aus einer regionalen Saatmischung locken Bienen, Schmetterlinge und Insekten an und bieten Feldlerchen, Rebhühnern und anderen Feldvögeln und Niederwild Deckung und Nahrung. Ganz nebenbei wird auf dem Feld auch Biomasse zur Stromerzeugung produziert: Biogas aus Wildpflanzen! Diesen Spagat schafft das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“, das die Jägerschaft Lingen im Emsland in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem „Netzwerk Lebensraum Flur“ umsetzt. Die Naturschutzstiftung Emsland nutzte jetzt die Möglichkeit, sich bei einer Feldbegehung über das System „Biogas aus Wildpflanzen“ von Landwirt Josef Schröer, der auch stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen ist, in der Praxis zu informieren.

Etwa Ende Juli wird die landwirtschaftlich genutzte und auch gedüngte Fläche abgeerntet und die Wildpflanzen werden für die Biogaserzeugung einsiliert. Ein dann folgender zweiter immergüner Aufwuchs ermöglicht den Wildtieren auch im Winter eine Rückzugs- und Äsungsfläche. So gelingt es den Akteuren des Projekts „Energie aus Wildpflanzen“, für Landwirte als Anbauer einer reichlich blühenden ökologischen Vielfalt auch einen ökonomischen Beitrag zu leisten. Josef Schröer erläuterte, dass im Rahmen des Projekts derzeit außerdem untersucht wird, ob die Wildpflanzenmischung auch einen positiven Effekt auf den Gewässerschutz hat. Am 20. Juli erwarte man in Lingen-Mundersum zudem die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, der man anhand der bisherigen Projektergebnisse die Erfolge von Biogas aus Wildpflanzen für den Arten-, Natur- und Umweltschutz darlegen möchte.

Den vollständigen Artikel auf noz.de finden Sie hier.

Ausgleichsmaßnahme Blühfläche

Wildpflanzen: Ökologisch sinnvoll und einfach schön

(Spökenkieker.de vom 29.5.2018) Was kann vor Ort gegen das Artensterben getan werden, ohne dass Landwirte wirtschaftliche Einbußen befürchten müssen? Zu diesen Fragen hat sich die Fraktion der BÜNDNIS 90 / Die GRÜNEN im Kreistag Warendorf informiert. In dem Projekt „Grünschatz“ wird derzeit die Energiegewinnung aus ertragreichen Wildpflanzen untersucht. Sabine Paltrinieri vom Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster stellte das Gemeinschaftsprojekt vor.

Im Westmünsterland werden seit 2015 alternative Wege zur Gewinnung von Biomasse für Biogasanlagen untersucht. Durch den Anbau von ertragreichen Wildpflanzen soll die biologische Vielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen erhöht werden. Das bezieht sich sowohl auf die Flora als auch auf die Fauna. Die Wildpflanzenkulturen sind mehrjährig und ihr Aufwuchs wird einmal im Jahr geerntet. Die Mischungen erreichen eine Nutzungsdauer von etwa fünf bis sieben Jahren. Da die Wildpflanzen in der Lage sind, hohe Nährstoffmengen aufzunehmen eignet sich das Anbauverfahren besonders für die Aufnahme von Gülle. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die ökologische Sinnhaftigkeit und der landschaftsästhetische Vorteil von Wildpflanzenkulturen gegenüber Mais bei Landwirten und Nicht-Landwirten gleichermaßen anerkannt werden. Ganz wichtig ist der Grünen Kreistagsfraktion, dass dieses Anbausystem zukünftig durch Agrarfördermittel unterstützt wird. Derzeit ist dies leider noch nicht der Fall.

Den vollständigen Artikel im „Spökenkieker“ finden Sie hier.

 

 

Fachmann für blühende Biomasse

(Schwaebische.de vom 22.02.2018) Auf dem Hof der Familie Kuhn im unterfränkischen Güntersleben blüht es. Wie kein Zweiter kennt Werner Kuhn die blühenden Alternativen zum Mais bei der Biomasse-Produktion – und damit die Chancen für die Artenvielfalt durch blühende Biomasse.

Werner Huhn ist Landwirt, Jäger und Landschaftspfleger. Er ist aber auch der Mitentwickler von unterschiedlichen Blühmischungen, die blütenreiche, ganzjährige Deckung und Äsung für Niederwild und Insekten wie Bienen und Schmetterlinge bieten. Auch die Blühmischung „BG 70“ zur Biomasse-Produktion hat Kuhn gemeinsam mit der Firma Saaten-Zeller entwickelt. Er kennt die Ergebnisse verschiedener Projekte, die die ökologischen und ökonomischen Effekte von Wildpflanzenmischungen anstatt Mais zur Biomasse-Produktion untersuchten haben. Werner Kuhn ist deshalb als Berater für das Netzwerk Lebensraum Feldflur unterwegs und kennt zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wie sich Landwirtschaft und Artenschutz erfolgreich ergänzen.

Den vollständigen Artikel in der Schwäbischen Zeitung finden Sie hier.

 

Biodiversität bei Biogas

Biodiversität für Biogasanlagen

Dem ökonomischen Ertrag von Biogasanlagen steht oftmals ein Minus bei der Biodiversität gegenüber. Doch es gibt erprobte und betriebswirtschaftlich interessante Alternativen, bei denen keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und die die Biodiversität in den Offenlandlebensräumen deutlich erhöhen: Biogas aus mehrjährigen Wildpflanzen. Der NABU Baden-Württemberg will nun in dem neuen Projekt „Biodiversität für Biogasanlagen“ Landwirte von diesem Anbausystem überzeugen und damit die Biodiversität stärker in den Focus der Energiewende stellen. Das Projekt ist auf 18 Monate angelegt und baut auf ersten landwirtschaftlichen Erfahrungen in diesem Bereich auf. Mit Workshops, Feldexkursionen und anderen Veranstaltungen werden Alternativen zum Maisanbau für die Biogasgewinnung aufgezeigt und die praktischen Erfahrungen der Landwirte zusammengeführt. Vermittelt wird dabei auch Know-how zu Anbau, Ernte und Naturschutzeffekten von Wildpflanzenmischungen sowie zur naturverträglichen Bewirtschaftung. Kooperationspartner sind das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg, die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume, das Landwirtschaftliche Zentrum BW, der Fachverband Biogas, die Universität Hohenheim, der Landesjagdverband sowie weitere Institutionen. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier. 

Rebhuhn Wildpflanzen für Biogas

Vorzeigeprojekt KLAr für Biogas aus Wildpflanzen

(noz.de vom 28.1.18/ LJN vom 5.6.17) Der Lebensraum- und Artenschutz spielt auch im Osnabrücker Land eine immer größere Rolle. Anfang 2017 hat daher die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON), der Kreislandvolkverband Melle e.V., die Jägerschaft Melle e.V. und die Stadt Melle eine Kooperation für ganz konkrete Naturschutzprojekte ins Leben gerufen. Im Fokus der „Kooperation Lebensraum und Artenschutz Melle“ (KLAr) stehen gefährdete Charakterarten der offenen bzw. halboffenen Kulturlandschaft wie zum Beispiel das Rebhuhn, der Rotmilan oder die Feldlerche. Im aktuellen Projekt von KLAr geht es um die Gewinnung von Biogas aus Wildpflanzen anstatt aus Mais.

Zu einem Interview mit Fritz Mithöfer, der in der KLAr die Jägerschaft vertritt, gelangen Sie hier.

Informationen und Hintergründe zu dem durch die EU und das Land Niedersachsen geförderten Projekt KLAr finden Sie hier.

 

 

Aktionswoche Artenvielfalt - Wildpflanzen als Biogassubstrat schützen Bienen und Bauern

Blütenmeer als erneuerbare Energie im Hochtaunus

(focus.de vom 13.11.17) Mancher Spaziergänger ist dieses Jahr aus der Anspacher Feldflur im Hochtaunuskreis mit einem bunten Blumenstrauß nach Hause zurückgekehrt. Doch eigentlich handelt es sich bei den vermeintlichen Flächen zum Selber-Pflücken nicht um von Landwirten angelegte Blühstreifen, sondern um Wildpflanzen zur Biogasproduktion. In Kooperation mit Power e.V., der Landwirtschaft in Hochtaunuskreis, der Rhein-Main-Deponie und der Unteren Naturschutzbehörde wurden bereits 2016 die ersten Biogas-Flächen aus Wildpflanzensaatgut angelegt. Über den gesamten Sommer und Herbst hinweg erfreute sich die Bevölkerung an den bunt blühenden Energiepflanzen, in denen sich Insekten, Vögel und weiteres Getier tummelten. Nun im Herbst war es soweit und die Wildpflanzen wurden geerntet und in den Deponiepark Brandholz gebracht, wo man aus ihnen Biogas herstellt.

„Der Zusammenarbeit aller Akteure ist es zu verdanken, dass eine artenreiche Wildpflanzenmischung anstelle zum Beispiel von Mais in die heute oft monotone Agrarlandschaft integriert werden konnte. So ist außerdem Lebensraum für die heimische Tierwelt geschafften worden. Derzeit brechen viele Insektenpopulationen zusammen, die Wildpflanzenflächen sind ein Mosaikstein dar, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken“, sagt Umweltdezernent und Erster Kreisbeigeordneter Uwe Kraft, der auch Vorsitzender von Power e.V. ist. Auch Markus Töpfer, Geschäftsführer der Rhein-Main-Deponie GmbH, ist überzeugt: „Im Rahmen dieses sehr charmanten Projektes haben wir neben der Erzeugung von erneuerbaren Energien auch etwas für den Naturhaushalt getan. Projekte dieser Art müssen wir unterstützen. Unser Wunsch ist es, in Zukunft noch mehr Flächen dieser Art in einem weiteren räumlichen Umfeld anzupflanzen“.

Landwirt Willy-Wulf Staehr kennt die vielen Vorteile der Biogasmischung für seinen Berufsstand: „Die Flächen können viele Jahre mit nur einmaligen Saatgutkosten genutzt werden. Wir müssen keine Pflanzenschutzmittel einsetzen, der Boden wird verbessert und es wird weniger Humus abgetragen. Das sind nur einige positive Nebeneffekte des Anbaus von Wildpflanzen für die Gewinnung von erneuerbarer Energie“.

Ein vom Netzwerk Lebensraum Feldflur in Auftrag gegebenes Gutachten über die Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Wildpflanzen zur Biomasseproduktion finden Sie hier. 

Die Wildpflanzenfläche kann sich auch den Artenschutz auf die Fahnen schreiben, denn die Bemühungen seitens des Kreises um das selten gewordene, ehemals heimische Rebhuhn werden hierdurch auch gefördert. Eine mit dem Anbau der vielfältigen Mischung einhergehende Optimierung des örtlichen Lebensraumes, sowie das Schaffen von Trittsteinbiotopen zur Vernetzung einzelner Lebensraumelemente sind ein weiterer positiver Effekt des Projektes. Die besondere Bedeutung der Flächen für Insekten und damit verbunden auch die Schaffung von Nahrungshabitaten für diverse Vogel- und Fledermausarten machen derartige Areale besonders wertvoll. Hinzu kommt die enorme Attraktivität der bestellten Ackerflächen für das Wild. Sie sollen das Wild von anderen, schadensanfälligen Kulturen zu einem bestimmten Maß ablenken. „Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft gelingen wird, die Biogasproduktion häufiger in eine solch artenreiche Richtung zu lenken, die vor vielfältigem Lebensraum nur so trotzt“, so Dr. Dr. Dieter Selzer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises.

Zu dem Artikel auf focus.online gelangen Sie hier. 

 

Wildpflanzen Biomasse Energie

Landwirte wollen Förderung für Wildpflanzen-Anbau

(www.noz.de vom 09.07.2017) Josef Schröer ist ein Vorreiter beim Anbau von Wildpflanzen für die Biomasseproduktion. 2013 hat er sich dem „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ angeschlossen und seither haben die Artenvielfalt und der Grundwasserschutz auf seinem Betrieb im südlichen Emsland profitiert. Bei einer Feldbegehung mit Landwirten und Lokalpolitikern machte er aber auch deutlich, dass das Vorhaben nur in größerem Stil erfolgreich sein könne, wenn die teilnehmenden Landwirte für diese Umweltmaßnahmen honoriert werden. Den Differenzbetrag zwischen dem Erlös von Mais- und Wildpflanzen für die Beschickung von Biogasanlagen bezifferte Schröer mit etwa 320 € pro Hektar. „Wenn man für die Artenvielfalt in der Feldflur etwas Sinnvolles machen will, geht es nicht ohne Förderung“, sagte der Landwirt, der zugleich auch Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen ist.

Positiv auch aus Sicht der Jäger

Ausgesprochen erfreulich seien die Erfahrungen mit Wildpflanzen zur Biomasseproduktion auch aus Sicht der Jäger. Das Wild finde in den mit zahlreichen mehrjährigen Wildpflanzen bestellten Flächen nahezu das ganze Jahr über Deckung und Futter. Die heimischen Wildpflanzen stellte Johann Högemann, Naturschutzbeauftragter der Jägerschaft Lingen, vor. So seien neben Beifuß, Eibisch und Schwarzer Flockenblume auch Großer Alant, Rainfarn, Steinklee, Lichtnelke und Wilde Malve vertreten. Die längeren Blühzeiten und großen Blühflächen verbessern das Nahrungsangebot für Insekten. Somit finden auch Fasanen- und Rebhuhnküken Insekten, die sie in den ersten Lebenswochen zwingend benötigen. Högemann machte den Erfolg deutlich. „Mittels diverser Wildkameras haben wir sieben Fasanengesperre bestätigt. Bei der Treibjagd wurden rund 60 Fasane auf einer Fläche von rund fünf Hektar gezählt. Auf eine Bejagung wurde dabei ausdrücklich verzichtet.“

Wenn er um die Mittagszeit in der Fläche stehe, höre er außer dem Summen der Insekten nichts mehr, wies Josef Schröer auf einen weiteren wichtigen Faktor hin. Die Bienen könnten hier über mehrere Monate Nektar sammeln. Die große Anzahl an Insekten locke auch viele Vögel an. Zudem würden die Vögel im Herbst und Winter ein großes Nahrungsangebot in Form von Samen vorfinden.

Chancen der Stickstoffbindung

„Meine Erfahrungen sind in jeder Beziehung positiv“, meinte Schröer. Beispielhaft ging er auf die Stickstoffverwertung ein. Diese sei sehr gut, obwohl ganz normal gedüngt werde. Auf mineralische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel könne weitestgehend verzichtet werden. Der Grundwasserschutz sei in dem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Die oftmals geäußerten Bedenken, dass es auf den mit Wildpflanzen bestellten Äckern viel Unkraut gebe, konnte Josef Schröer an einem praktischen Beispiel widerlegen. Eine über vier Jahre mit Wildpflanzen bestellte Fläche war im Frühjahr umgebrochen und Mais gesät worden. Dieser Mais entwickelt sich genauso wie auf den benachbarten Äckern.

Den vollständigen Artikel in der Osnabrücker Zeitung finden Sie hier.

 

Ausgleichsmaßnahem Open Grid Feldflur

Blüte, Biene, Biogas

(inFranken.de vom 01. Juli 2017) Unter dem Motto „Artenvielfalt auf dem Energieacker“ haben Forscher der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Landesanstalt für Wein und Gartenanbau aus Veitshöchheim (LWG) sowie des Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) auf Demonstrationsparzellen in der Nähe von Schwarzenau in Unterfranken unterschiedliche Energiepflanzen vorgestellt. „Optimierte Anbausysteme mit diesen Kulturen erhöhen die Artenvielfalt auf dem Acker, reduzieren Erosion und Krankheiten und besitzen eine positive Wirkung auf den Humushaushalt und die Bodenfruchtbarkeit“, erläuterte Maria Bär, Projektkoordinatorin für Biomasse an der LfL. Auch Dauerkulturen wie die durchwachsene Silphie und Wildpflanzen fänden immer häufiger ihren Weg in die Biogasanlage. Sie liefern nicht nur Biomasse, sondern auch hochwertige Lebensräume für Wildtiere.

Chancen für Bienen und Imkerei?

Im Anschluss an die Feldbegehung referierte Ingrid Illies vom LWG Fachzentrum Bienen zum Thema „Energie aus Wildpflanzen – Chancen für Bienen und Imkerei?“. „Wildpflanzen als Energiepflanzen können für Honigbienen in trachtloser Zeit wichtige Nektar- und Pollenspender sein“, stellte Illies fest. Ende Juli sei das Angebot an Nahrung für Honigbienen knapp. Hier könnten Wildpflanzenmischungen ausgleichen. „Aber nicht nur Honigbienen sammeln Nektar und Pollen, auch Wildbienen und weitere Blütenbesucher nutzen das Angebot“, so Illies.

Den vollständigen Artikel in infranken.de finden Sie hier.

Praxisflächen Energiepflanzen

Jäger fordern mehr Artenvielfalt in der Kulturlandschaft

(FOCUS/ NOZ/ LJN 05.05.2017) Die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft war das Hauptthema der diesjährigen Mitgliederversammlung der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN). Der Präsident der LJN, Helmut Dammann-Tamke, forderte die niedersächsische Landesregierung auf, sich stärker für praxisnahe Programme für mehr Artenvielfalt in der modernen Agrarlandschaft einzusetzen. Er beklagte, dass die bisher von der Landesregierung angebotenen Agrarumweltprogramme häufig mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden und daher wenig praxistauglich seien.

Die intensive Nutzung der Agrarlandschaft ist einer der Gründe für den Rückgang der Zahlen von klassischen Feldbewohnern wie Rebhühnern, Feldlerchen oder Kiebitzen. Das sogenannte Greening habe aber nicht die erhofften Effekte zur Folge gehabt. Hier könne nun im Rahmen der Fortschreibung der Förderperiode zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 grundsätzlich gegengesteuert werden. „Eine zentrale Forderung von uns ist: der Anbau von Wildpflanzen zur Energiegewinnung muss greeningfähig werden“, so Dammann-Tamke weiter. „Die Wohlfahrtswirkungen und positiven Effekte auf die Artenvielfalt, die diese Wildpflanzen im Vergleich zum Maisanbau haben, sind enorm. “

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Landesjägerschaft mit dem Landwirtschaftsministerium, das in den Jahren 2013 bis 2016 durchgeführt und den ökologischen und ökonomischen Nutzwert solcher Wildpflanzenmischungen untersucht hat, seien sehr gute Ergebnisse erzielt worden – die Energiepflanzen seien eine echte Alternative zum Maisanbau. Ein in kürze erscheinender Abschlussbericht wird hierzu nähere Ergebnisse liefern.  Zudem zeigten erste Erfahrungen, dass diese Wildpflanzen den ausgebrachten Stickstoff fast vollständig verwerteten – Auswaschungen also wahrscheinlich sehr gering zu veranschlagen seien. Die Landesjägerschaft hat an das Land Niedersachsen einen entsprechenden Forschungsantrag gestellt, im Rahmen dessen dies gemeinsam mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe & Bioökonomie e.V. überprüft werden soll.

Werner Kuhn vom Netzwerk Lebensraum Feldflur präsentierte auf dem Landesjägertag zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wie sich Landwirtschaft und Artenschutz erfolgreich ergänzen. Mit Interesse wurden die Erfahrungen mit dem Wildpflanzenanbau für Biogasanlagen aufgenommen. „Man kann viel erreichen, obwohl man nur wenig tut“, gab Kuhn den Jägern zahlreiche Tipps mit auf den Weg. Die Erfahrungen des Referenten untermauerte Johann Högemann, Naturschutzbeauftragter der Jägerschaft Lingen mit entsprechendem Zahlenmaterial aus mehrjähriger Versuchstätigkeit im Altkreis Lingen.